Weiterführend zur BLS 1, vertiefst du dich in der BLS 2 in den Bereichen Betriebsstrategien und Unternehmensführung. Nach der BLS 2 bist du bestens gerüstet, um deinen Betrieb erfolgreich zu führen und trägst nach bestandener Meisterprüfung den stolzen Titel Meisterlandwirt/in.
Meisterlandwirte sind sowohl für fachliche Fragen als auch für die Unternehmensführung zuständig. Sie verfügen über betriebs- und volkswirtschaftliches Know-how. Sie analysieren die Chancen und Risiken ihres Betriebs und planen die langfristige Unternehmensstrategie.
Meisterlandwirte beurteilen verschiedene Produktions- und Betriebsformen und wählen die für ihren Betrieb passenden aus. Zudem sorgen sie für optimale Arbeitsabläufe. Sie planen den saisonabhängigen Einsatz von Personal und sind für die Führung und Weiterbildung der Mitarbeitenden und Lernenden zuständig.
Meisterlandwirtinnen kennen die rechtlichen, agrarpolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und beobachten die in- und ausländischen Märkte und Innovationen. Auf diesem Hintergund optimieren sie ihren Betrieb laufend.
Für die Zulassung zu den Abschlussprüfungen ist ein eidgenössischer Fachausweis aus dem Berufsfeld Landwirtschaft, ein eidgenössischer Fachausweis Bäuerin (bäuerlicher Haushaltleiter) oder ein gleichwertiger Ausweis erforderlich.
Um zur Schlussprüfung der Meisterprüfung zugelassen zu werden, müssen die betriebswirtschaftlichen Module der BLS 2 bestanden sein, oder man ist zumindest für deren Besuch angemeldet:
M01 Ökonomische Planung und Finanzierung
M02 Volkswirtschaft und Agrarpolitik
M03 Agrarrecht und Unternehmensformen
M04 Versicherungen, Berufsvorsorge und Steuern
M05 Strategische Unternehmensführung
Neben den für die Berufsprüfung notwendigen 16 Modulpunkten aus den Wahlpflicht- und Wahlmodulen müssen zusätzliche 4 Modulpunkte aus der Produktionstechnik- oder den Dienstleistungsmodulen erworben werden (total 20 Modulpunkte).
Aufbauend auf den Grundlagen der Buchführung und der Buchhaltungsanalyse aus der BLS 1 werden die Kompetenzen in der gesamtbetrieblichen Analyse, der Kalkulation von Planungsvarianten und deren Risiken und die Beurteilungsfähigkeit von Finanzierungen (Wirtschaftlichkeit, Tragbarkeit) grösserer Investitionen geprüft.
Kandidatinnen und Kandidaten erstellen für einen Betrieb eine strategische Planung mit detaillierter Betriebskalkulation und entwickeln für eine gewählte Betriebsstrategie einen Businessplan. Dabei können eigene Ideen und Zukunftsvisionen, die durchaus auch kreativen Charakter beinhalten dürfen, in ein eigenes, finanzierbares und nachhaltiges Betriebsprojekt einfliessen und konkret dargelegt werden.
In einem ersten Teil präsentieren Kandidatinnen und Kandidaten ihre Betriebsplanung und den Businessplan. Die wesentlichen Aspekte sollen dabei verständlich und nachvollziehbar erläutert und begründet werden.
Der zweite Teil gliedert sich in eine erste und zweite Phase. In der ersten Phase sollen Verständnis- und Detailfragen zur Kalkulation und zum Inhalt des Businessplans sachlich gut begründet und fundiert beantwortet werden. In einer zweiten Phase des Gesprächs wird geprüft, ob Veränderungen im Umfeld oder auf dem Betrieb bezüglich der Aspekte Produktionstechnik, Personal, Finanzen, Umsetzbarkeit, Risiken, etc. situationsbedingt angemessen und sachlich korrekt eingeschätzt und daraus gangbare Strategien entwickelt werden können.